10.09.2023

Meine TOP 10 für mehr Arbeitszufriedenheit

Teil 1: TOP 1-5 für mehr Arbeitszufriedenheit

TOP 10 Arbeitszufriedenheit.

Zufriedenheit gestalten

Die TOP 10 für mehr Arbeitszufriedenheit sind meine persönlichen Favoriten. Sie beruhen auf Erkenntnissen aus der Glücks- und Zufriedenheitsforschung, der Positiven Psychologie, den Lehren stoischer Philosophen und eigener Erfahrung. Einiges davon bewährt sich auch im Privatleben.

 

Um Zufriedenheit zu erlangen, brauchen wir sowohl positives, optimistisches Denken als auch positives, optimistisches Handeln. Das Denken richtet unseren Geist auf das Gute und auf unsere Möglichkeiten aus. Das Handeln lässt uns die Möglichkeiten nutzen. Das führt zu Erfolgen und einem gelingenden Leben, das unsere Zufriedenheit nähren kann. 

 

Das PERMA-Modell der Positiven Psychologie gibt in allgemeiner Weise
5 Stützpfeiler für Wohlbefinden und Zufriedenheit wieder. PERMA ist ein Akronym, das steht für:

 

Positive Emotions

Engagement (Stärken einsetzen und entwickeln)

Relationships

Meaning (Sinn)

Accomplishment (lohnende Ziele erreichen, etwas geschafft haben)

 

Diese Stützpfeiler liegen auch einem gelingenden Arbeitsleben zugrunde. Negatives, Hindernisse, Risiken werden dabei nicht ignoriert. Es geht darum, das Gute, Erstrebenswerte und Machbare in den Vordergrund zu rücken und mit Realismus das zu verwirklichen, was wir mit unseren Fähigkeiten und Möglichkeiten gestalten können.

Meine Top 10 für mehr Arbeitszufriedenheit im Überblick

1.       Nimm eine bejahende Arbeitshaltung ein.

2.       Fördere deine Zufriedenheit.

3.       Lege bei Unlust einfach los.

4.       Erhöhe deine Selbstwirksamkeit.

5.       Sorge für Erfolgserlebnisse.

6.       Versuche gut mit deinen Mitmenschen klar zu kommen.

7.       Knüpfe Netzwerke.

8.       Suche nach den Ursachen für Unzufriedenheit, und stelle sie ab.

9.       Suche dir den Beruf und den Arbeitgeber, der zu dir passt.

10.     Stärke deine Resilienz.

Bevor ich meine TOP 10 ausführe noch ein zentraler Gedanke: Manche Menschen (vielleicht auch viele) glauben, es sei Aufgabe ihrer Arbeitgeber und Chefs dafür zu sorgen, dass sie bei der Arbeit zufrieden sind. Ein großer Irrtum! Unsere Mitmenschen können es uns zwar erleichtern oder erschweren, zufrieden zu sein. Aber Zufriedenheit kommt nur aus uns selbst. Sie entspringt unseren Gedanken, Gefühlen, und Gewohnheiten. Deshalb:


Raus aus der Opferrolle: Für Zufriedenheit

musst du selber sorgen.


TOP 1: Nimm eine bejahende Arbeitshaltung ein.

Arbeitszufriedenheit beginnt mit der Einstellung. Wer sich seine Arbeit schlecht redet, in Jammern und Selbstmitleid schwelgt, kann unmöglich zufrieden sein. Sei deshalb entschlossen, deine Arbeit gerne und mit einer positiven Einstellung zu tun, und handle danach.  Das ist die Grundvoraussetzung, um bei der Arbeit hochmotiviert und hochzufrieden zu sein.

 

Interessiere dich für deine Arbeit, dein Produkt oder deine Dienstleistung, deine Kunden, deinen Arbeitgeber und deine Kollegen und versuche deine Arbeit möglichst gut zu machen. Engagiere dich, arbeite gewissenhaft und zuverlässig, fühle dich verantwortlich für gute Qualität und mache mehr als Dienst nach Vorschrift.


Engagiere dich in dem,
was du tust, und strebe danach,
deinen Job so gut zu machen, wie du kannst.


Jeder hat mal Durchhänger. Schreibe dir alles Positive auf, das du mit deiner Arbeit verbindest und lies es dir durch, wenn du dich motivieren musst. Das können interessante Aufgaben sein, dein Einkommen, das dir ein Leben in Wohlstand ermöglicht, ein sicherer Arbeitsplatz, gute Chefs und sonstige Kollegen, zufriedene Kunden, alle Möglichkeiten, dich weiter zu entwickeln, der Gedanke, mit deiner Arbeit zum Wohlstand deiner Mitmenschen beizutragen, so wie sie zu deinem beitragen, und was dir sonst noch einfällt.

 

Ist es dir trotz bestem Willen unmöglich, dich mit deiner Arbeit anzufreunden, frage dich, was sich dafür ändern müsste und ob ein anderer Job dich zufriedener machen kann. Was kannst du tun? Werde aktiv.

TOP 2: Fördere deine Zufriedenheit.

Keiner kann besser ergründen als du, was dich zufrieden macht, niemand interessiert sich mehr dafür, du hast den größten Einfluss darauf. Kümmere dich deshalb höchstpersönlich um deine Zufriedenheit. Die Förderung deiner Zufriedenheit ist Chefsache – und der Chef Deiner Ich-AG bist du!


Nimm Dein Leben selbst in die Hand.
Der Chef deiner Ich-AG bist du.


Bei der Arbeit kannst du nur zufrieden sein, wenn du sie gerne tust. Das wird dir umso eher gelingen, je besser du darin wirst.  Mache dich zum Experten, erweitere dein Fachwissen, entwickle deine Fähigkeiten und Stärken, sammle Erfahrungen und bringe all dies ein.

 

Mache ausreichend Entspannungs- und Bewegungspausen. Gestalte deinen Arbeitsplatz wo möglich nach deinen Bedürfnissen.

 

Arbeitszufriedenheit und allgemeine Lebenszufriedenheit hängen eng miteinander zusammen. Bringe Arbeit und Freizeit in eine gute Balance. Sorge in deiner Freizeit für Entspannung, Ausgleich und erbauliche Erlebnisse, pflege soziale Kontakte, bewege dich ausreichend, ernähre dich ausgewogen und kümmere dich um deine Gesundheit.

 

Und ganz wichtig: Entwickle Achtsamkeit und Dankbarkeit für das, was gut läuft, was andere für dich tun, was du an Gutem hast und bewirkst, bei der Arbeit wie im Privatleben. Oft sind es nur Kleinigkeiten, manchmal große Erfolge und Errungenschaften. Das sind die Bausteine deiner Zufriedenheit. Tue sie nicht als selbstverständlich ab.

 

Nimm dir Zeit für Dankbarkeit und Wertschätzung und bringe diese auch deinen Mitmenschen entgegen. Mit ihrer Arbeit tun sie Gutes für dich und andere und mehren den Wohlstand, in dem wir leben.

Wertschätzung und Dankbarkeit mehren Arbeitszufriedenheit.
Lerne von der Biene: Sauge Honig aus den schönen Dinge des Lebens.

TOP 3: Lege bei Unlust einfach los.

Mein Opa sagte immer: „Wenn du pinkeln musst, geh pinkeln. Sonst wird der Druck immer größer.“ Dieser Ratschlag passt zur Arbeit wie die Faust aufs Auge. Es bringt dir drei Vorteile, einfach loszulegen:

 

Erstens: Du verlagerst deine Aufmerksamkeit von deinem Unlustgefühl auf die Tätigkeit. Nimm dazu die bejahende Arbeitshaltung aus TOP 1 ein. Der Appetit kommt bekanntlich mit dem Essen.

 

Zweitens: Je mehr du am Ende geschafft hast, umso zufriedener wirst du sein. Geschafft haben macht Spaß. Es bringt dir Erfolge, auf die du stolz sein kannst, die dir und anderen nutzen und dein Leben gelingen lassen.

 

Drittens: Aufgeschobene Arbeit löst Unzufriedenheit aus, wachsende Türme davon erst recht. Sie sind der Nährboden für ein schlechtes Gewissen, und sie erzeugen Sorgen und Unmut bei denen, die auf deine Zuarbeit warten.

Zügige Erledigung eines Geschäfts verschafft Arbeitszufriedenheit.
Wer seine Geschäfte gleich erledigt, verschafft sich Erleichterung.

TOP 4: Erhöhe deine Selbstwirksamkeit.

Erweitere deine fachliche Kompetenz und arbeite an deinen Softskills. Das verhilft dir zu Erfolgen, zu mehr Selbstbewusstsein und Zuversicht. Wenn du deine Arbeit selbständig gestalten kannst, sind Zeitmanagement, Arbeitsorganisation und Fokussierung auf das Wichtige von zentraler Bedeutung. Denn Zeitvergeudung, Wirrwarr und Verzettelung verursachen Zeitdruck und Stress und machen dir das Leben schwer.

 

Mache dir klar, welche Ziele du erreichen willst, und ordne sie nach ihrer Wichtigkeit. Bedenke bei der Wahl, auf was du deine Zeit verwenden willst. Viele Menschen befassen sich bei der Arbeit oft mit Interessantem statt mit Wichtigem. Zwischen interessant und wichtig liegen jedoch Welten. Wichtig ist das, was du tun musst, um die dir wichtigen Ziele zu erreichen. Interessant ist alles Mögliche. Sei jedoch auch hier nicht pedantisch. Abschweifen kann entspannen, und es fördert die Kreativität, wenn man mit anderen Menschen interessante Gespräche führt und über den Tellerrand guckt.

 

Nimm nützliche Gewohnheiten an und übe dich darin, Impulsen zu widerstehen, die dich von deiner Arbeit ablenken oder abhalten. Erfolgreiche Schriftsteller wie Thomas Mann, Jack London oder Stephen King haben sich feste Zeiten für das Schreiben reserviert. Agatha Christie schrieb, wann immer sie Gelegenheit dazu hatte, wenn es sich anbot auch am Küchentisch. George Simenon schloss sich zum Schreiben seiner Krimis zehn Tage lang in einem Hotelzimmer ein und präsentierte am Ende das fertige Manuskript. Viele Schriftsteller versuchen während ihrer Schreibzeiten diszipliniert eine bestimmte Anzahl von Seiten zu füllen, so auch der hochproduktive Stephen King. Ernest Hemingway führte Protokoll über die täglich zu Papier gebrachten Worte, um sein Mindestpensum einzuhalten.

TOP 5: Sorge für Erfolgserlebnisse.

Ein Erfolg ist alles, was du geschafft hast. Das können kleine oder große Tätigkeiten und Aufgaben sein, gelöste Probleme oder Fortschritte in einem Projekt. Teile dir große Ziele in kleine Teilziele ein und freue dich über ihr Erreichen. Mache dir den Nutzen klar, den du dir und anderen damit stiftest. Verlasse wo nötig die Komfortzone. Größere Erfolge erfordern oft Anstrengungen, Überwindung und Mut. Doch nur so kannst du sie erreichen. 


You can't climb the ladder of success
with your hands in your pocket.

(Arnold Schwarzenegger)


Sei stolz auf das, was du geschafft hast. Mache es dir in Rückblicken bewusst. Der Abschluss eines Arbeitstages ist ein guter Zeitpunkt dafür. Hake das Erreichte ab und feiere den Tag als Erntedanktag. Schreibe dir z. B. drei Dinge auf, für die du dankbar sein kannst und drei Dinge, die gut gelaufen sind. Überlege dir, wer dazu beigetragen hat und ob du aus diesem Tag etwas lernen und etwas besser machen kannst. Bewahre dir dabei Bescheidenheit und würdige auch das Zutun anderer. Es geht um die Freude am Erreichten, allein und mit anderen. Blicke in stillen Stunden auch auf deine Lebensleistung zurück, und denke über dein Leben und deine Zukunft nach.

 

Unterscheide bei der Definition von Erfolg, was in deiner Macht liegt. Ein Erfolg ist bereits, wenn du das dir Mögliche getan hast, damit eine Aufgabe wie gewünscht ausgeführt, ein Projekt wie angestrebt beendet wird. Lass dir die Stimmung nicht vermiesen, wenn andere ihre Mitarbeit oder Zustimmung verweigern. Sage dir: „Das steht nicht in meiner Macht, was kann ich als Nächstes tun?“ Die Stoiker verdeutlichten dies am Bogenschießen. Das Einlegen des Pfeiles, das Spannen des Bogens, das Zielen und Loslassen: Das alles kannst du kontrollieren und vervollkommnen. Nicht jedoch den Wind, der deinen Pfeil vom Ziel ablenkt, oder ein nervöses Zittern deiner Hand. Vervollkommne dein Schießen und überlasse das Treffen dem Schicksal.

 

Das ganze Leben ist ein Experiment, eine Abfolge von Versuch und Erfolg oder Versuch und Irrtum. Rückschläge, Irrwege, Sackgassen, Menschen, die das Erreichen deiner Ziele verzögern, erschweren oder verhindern, gehören dazu. Sie lehren dich, was nicht funktioniert und was du besser machen kannst. Bleibst du jedoch beharrlich und mit Ausdauer am Ball und erreichst du am Ende dein Ziel, hast du noch mehr Grund zur Freude.

 

Für eine positive Einstellung und gutes Gelingen ist es hilfreich, einem Kompass an Werten, Prinzipien und Handlungsmaximen zu folgen. Der Schriftsteller Antoine de Saint- Exupéry entwarf dafür das Gebet "Die Kunst der kleinen Schritte". Ich habe es etwas umgeschrieben, so dass es besser zu mir passt. Jeder kann sich seine eigene Version entwerfen. Ihr müsst dazu nicht religiös sein.

 

Die Kunst der kleinen Schritte

 

Ich bitte nicht um das große Glück Herr, sondern um Kraft und Energie für den Alltag. Lehre mich die Kunst der kleinen Schritte!

 

Ich bitte um Kraft und Disziplin, damit ich nicht durch das Leben trudele, sondern den Tag vernünftig einteile, täglich meine Arbeit verrichte, auf Lichtblicke und Höhepunkte achte, und mir Zeit für Besinnung, Erholung, Geselligkeit und kulturelle Freuden nehme.

 

 Mach mich achtsam und erfinderisch, um im täglichen Allerlei neue Erkenntnisse und Erfahrungen zu sammeln, damit ich durch sie wachsen und reifen und ein gelingendes Leben führen kann.

 

Mach mich griffsicher in der richtigen Zeiteinteilung. Schenke mir die Klugheit, um zu erkennen, was erstrangig und was zweitrangig ist und die Disziplin, mich danach zu richten.

  

Gib, dass ich achtsam durch das Leben gehe und immer wieder inne halte, um die vielen guten Momente, Ereignisse, Menschen und Dinge im Leben zu schätzen und zu genießen.

 

Lass mich erkennen, dass Ziele allein nicht weiterhelfen. Es braucht auch engagiertes und beständiges Tun. Hilf mir, das Nächste so gut wie möglich zu tun und die jetzige Stunde als die wichtigste zu erkennen.

 

Bewahre mich vor dem naiven Glauben, es müsste im Leben alles glatt gehen. Schenke mir die nüchterne Erkenntnis, dass Verzögerungen, Schwierigkeiten, Misserfolge, Zugeständnisse und Kompromisse eine selbstverständliche Zugabe zum Leben sind, durch die wir wachsen und reifen.

 

Erinnere mich daran, dass Gefühle und Triebe oft gegen den Verstand streiken.

 

Ich möchte den anderen zuhören und sie aussprechen lassen. Das ist ein Zeichen von Wertschätzung und eine Gelegenheit, etwas zu lernen.

 

Ich weiß, dass sich viele Probleme dadurch lösen lassen, dass man Geduld hat. Gib, dass ich warten kann. Am Ende braucht vieles meines Zutuns gar nicht.

 

Du weißt, wie sehr wir der Freundschaft bedürfen. Gib, dass ich diesem schönsten, schwierigsten, riskantesten und zartesten Geschenk des Lebens gewachsen bin.

 

Verleihe mir die nötige Achtsamkeit und Phantasie, im rechten Augenblick ein Päckchen Güte - mit oder ohne Worte – an der richtigen Stelle abzugeben.

 

Mach aus mir einen Menschen, der einem Schiff mit Tiefgang gleicht, um auch die zu erreichen, die unten sind.

 

Bewahre mich vor der Angst, ich könnte im Leben etwas versäumen. Jedes Leben ist endlich und niemals vollkommen.

 

Lehre mich die Kunst der kleinen Schritte! 

 

Eine Übersetzung des Originals findet sich hier:

Impulse von Stadtpfarrer Buß: Die Kunst der kleinen Schritte - Osthessen|News (osthessen-news.de)

 

Wer seinem eigenen Kompass an Zielen und Werten folgt, muss damit rechnen, dass er auf Unverständnis und Widerstände stößt. Jeder hat seine eigene Sicht auf die Welt und folgt seinen eigenen Leisternen. Konflikte sind dabei unvermeidbar. Deshalb behält man seinen Kompass vermutlich besser für sich (außer man ist Glücksforscher und will Erkenntnisse und Erfahrungen teilen).

 

Versuche die Art von Mensch zu sein, die du dir für diese Welt wünschst. Oft erwarten Chefs, dass man sich nach ihrem Kompass oder einem Unternehmenskompass richtet. Ein eigener Wegweiser verhindert, dass wir zum Spielball der Interessen anderer werden. Er hilft, dass wir einen Weg im Leben finden, der auch uns zufrieden stellt.

 

Hier geht es weiter zu TOP 6 bis 10.